23.09.2020  15:30

Vortrag in Erfurt zum 29. Jahrestag der Unabhängigkeit der Republik Armenien

Am 29. Jahrestag der Unabhängigkeit der Republik Armenien lud das Deutsch-Armenische Forum gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und den Geschichtsmuseen der Stadt Erfurt zu dem Vortrag „Armenien zwei Jahre nach der ‚Samtenen Revolution‘ von 2018“ nach Erfurt ein. Das Präsidiumsmitglied des Forums und der ehemalige Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Armenien, Hans-Jochen Schmidt, referierte und diskutierte mit interessiertem Publikum im Erinnerungsort Topf & Söhne Erfurt über die aktuelle innenpolitische Situation in Armenien sowie die Frage der Erinnerung an den Genozid und den jüngsten militärischen Zwischenfall an der armenisch-aserbaidschanischen Staatsgrenze. Anschließend beantwortete er die Fragen der Teilnehmer.

Foto: LZT

Die Landeszentrale setzte damit ihre Beschäftigung mit neueren gesellschaftlichen Entwicklungen im ältesten christlichen Staat der Welt fort. Hierzu zählten bislang beispielsweise Lesungen wie die von Katerina Poladjan aus „Hier sind Löwen“, Diskussionsrunden mit dem Präsidenten des Deutsch-Armenischen Forums, Albert Weiler MdB oder auch zwei Studienreisen nach Jerewan 2017 und 2019.

Für die Geschichtsmuseen der Stadt Erfurt ist die intensive Auseinandersetzung mit dem Völkermord an den europäischen Juden durch die Nationalsozialisten ein bedeutsames Thema, insbesondere auch am Erinnerungsort „Topf und Söhne“, wo bis 1945 die so benannte Erfurter Firma Verbrennungsöfen für deutsche Konzentrationslager und auch das Vernichtungslager Auschwitz herstellte. Vor diesem Hintergrund ist die Erinnerung auch an den Völkermord, den die Armenier im Ersten Weltkrieg im Osmanischen Reich erleiden mussten und bei dem das Deutsche Reich eine unrühmliche Rolle spielte, u.a. ein wichtiger Bewegrund für die Erfurter Museen, sich an der Veranstaltung zu beteiligen.