10.10.2019  13:36

Deutsch-Armenisches Wirtschaftsforum in Stuttgart

Stuttgart. – Im Rahmen der Armenischen Kulturtage Stuttgart veranstalteten der Deutsche Wirtschaftsverband Armenien – AHK und der Ost-Ausschuss – Osteuropaverein der Deutschen Wirtschaft in Stuttgart das Deutsch-Armenische Wirtschaftsforum 2019. Während des Forums konnten sich etwa 50 Unternehmer aus Armenien und Deutschland austauschen und gemeinsame Geschäftsideen entwickeln. Die deutschen Wirtschaftsvertreter hatten zudem die Möglichkeit, in den Dialog mit Vertretern der armenischen Regierung zu treten. Der Vertreter des armenischen Wirtschaftsministeriums sowie Botschafter Ashot Smbatyan standen dazu persönlich zur Verfügung. Der parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Thomas Bareiß, begrüßte ebenso die Teilnehmer.

Seit seiner Gründung unterstützt das Deutsch-Armenische Forum e. V. den Wirtschaftsdialog zwischen Armenien und Deutschland – der Präsident des Forums, Albert Weiler MdB, hielt einen Eröffnungsvortrag zu der aktuellen Lage der Wirtschaftskooperation mit Armenien sowie deren Perspektive. Dabei berief er sich vor allem auf das EU-Armenien Partnerschaftsabkommen. Mit diesem Abkommen habe Armenien eine umfassende Grundlage, seine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der EU auszubauen sowie Reformen in verschiedenen Bereichen durchzuführen. „Wir fühlen uns diesem Abkommen verpflichtet und werden an seiner Gestaltung und Umsetzung weiterhin mitwirken. Dem wirtschaftlichen Aspekt kommt dabei eine wichtige Rolle zu“.

Deutschland ist für Armenien der wichtigste Handelspartner innerhalb der EU. Im Jahr 2018 betrug das bilaterale Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern 344,5 Millionen Euro – d. h. 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Die deutschen Exporte stiegen 2018 um fast ein Drittel auf 200 Millionen Euro, die Importe stiegen um 28,6 Prozent und lagen bei 145 Millionen Euro.

Weiler betonte, man wolle diese Ergebnisse deutlich erweitern und begrüßte in diesem Sinne die gezielten Reformen der armenischen Regierung  im Wirtschaftsbereich. Der Kampf gegen Korruption und die Monopole sei dabei ein wichtiger Aspekt.

Kleinunternehmen und Handwerksbetriebe sollten ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit werden, weil sie für beide Seiten von größter Bedeutung seien. „Meine persönlichen Gespräche haben gezeigt, dass die deutschen Unternehmer vor allem ein sicheres und unternehmensfreundlicheres Umfeld sowie klare rechtliche Rahmenbedingungen erwarten. Armenien hat mehrere Bereiche, die für unsere Kooperation spannend sein können, unter anderem der Handel mit landwirtschaftlichen ökologischen Produkten, der Ausbau der erneuerbaren Energien, IT-Bereich und Tourismus“, so Weiler.

Er sei davon überzeugt, dass die wirtschaftliche Kooperation mit Armenien von seiner geopolitischen und geografischen Lage profitieren könne. Das Land erklärte im September 2013, der von Russland dominierten Eurasischen Wirtschaftsunion beizutreten. „Das gute Beispiel Armeniens ist ein Zeichen dafür, dass die Annäherung an die EU nicht eine enge Zusammenarbeit mit Russland ausschließt“, so Weiler.