25.08.2023  14:46

Mansmann über die humanitäre Lage in Berg-Karabach: Der Druck auf Aserbaidschan muss erhöht werden

Mit Blick auf die humanitäre Lage in Berg-Karabach fordert der Präsident des Deutsch-Armenischen Forums, Till Mansmann MdB, die Bundesregierung auf, den diplomatischen Druck auf die aserbaidschanische Regierung zu erhöhen. In seinem Brief an die Bundesministerin des Auswärtigen, Annalena Baerbock, schildert er die alarmierende humanitäre Situation und die komplette Blockade der Region. „Uns erreichen dramatische Berichte und Bilder über unterernährte Schwangere und Kinder, über Warteschlangen vor den leeren Bäckereien und Lebensmittelregale. 120. 000 Armenier sind einer humanitären Katastrophe ausgesetzt und brauchen dringend eine rasche internationale Hilfe“, so Mansmann.

 

Er schätze die Anstrengungen der EU, bei diesem äußerst komplexen Konflikt eine konstruktive Rolle zu spielen. Die Einrichtung der EU-Mission vor Ort sei dabei ein gutes Instrument. Bereits im Januar 2023 habe das Europäische Parlament Aserbaidschan nachdrücklich aufgefordert, die trilaterale Vereinbarung vom 9. November 2020 umzusetzen und den Latschin-Korridor unverzüglich wieder zu öffnen.

Der Bundestagsabgeordnete plädiere dafür, die humanitäre Dimension in diesem Konflikt gesondert zu behandeln. „Die Sicherheit und Grundbedürfnisse der Menschen dürfen keine Spielkarte der politischen Interessen werden. Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg sowie unsere Unterstützung für die Ukraine müssen wir uns hierzu auch klar positionieren und unmissverständlich zeigen, dass unser Humanismus keine politische und geographische Dimension kennt. Aus diesem Grund bitte ich Sie, den diplomatischen Druck auf die aserbaidschanische Regierung zu erhöhen, damit im Sinne des humanitären Völkerrechtes ein sicherer und ungehinderter Zugang der dringend notwendigen Hilfsgüter gewährleistet wird. Darüber hinaus bitte ich Sie, die Möglichkeit einer humanitären Hilfe seitens der Bundesregierung zu prüfen. Wir können diesen Konflikt nicht kurzfristig lösen, aber eine Hungersnot am Rande unseres Kontinents dürfen wir nicht zulassen“, so Mansmann.